Wie soll es in Osnabrück weitergehen ? BOB schlägt neue Wege in der Pandemiebekämpfung vor- jetzt die Hausaufgaben machen !
Wie soll es in Osnabrück weitergehen ? BOB schlägt neue Wege in der Pandemiebekämpfung vor- jetzt die Hausaufgaben machen !
Die Politik sollte jetzt ehrlich kommunizieren, dass uns das Virus die nächsten Jahre weiter begleiten wird. Wie die Grippeimpfstoffe werden auch die Covid-19-Impfstoffe nur ein Mittel unter vielen zur Pandemiebekämpfung sein, daher kann nur ein umfassenderer Schutz von Menschen mit hohem Erkrankungsrisiko das nächste Ziel sein. Vorausschauendes, pragmatisches und unkonventionelles Handeln wie in Tübingen, Rostock und Oldenburg kann dazu beitragen, die Neuerkrankungsraten v.a. der gefährdeteren Altersgruppen deutlich zu senken.
Wir regen somit den Schutz v.a. der gefährdeten Bevölkerungsgruppen an, eine Abkehr von der allumfassenden Kontaktnachverfolgung, wenn das Gesundheitsamt personell unterbesetzt sein sollte, hin zu einer selektiven Nachverfolgung spezieller Alters- oder Berufsgruppen. Ebenso eine Mitnahme der Bevölkerung durch Gebote statt Verbote, sowie die Einhaltung der sogenannten AHA+L-Regeln (Abstand/Hygiene/Alltagsmaske + App + regelmäßiges Lüften). Die Politik hat den Sommer verstreichen lassen, ohne Präventionskonzepte für gefährdete Bevölkerungsgruppen zu entwickeln. Als Vorbild hätten die Konzepte der Arztpraxen dienen können. Es gilt daher auch, die bisherigen Versäumnisse der Politik aufarbeiten.
Der Bund Osnabrücker Bürger schlägt weitere Maßnahmen vor:
- Schnelleres Impfen der gefährdeteren Gruppen (Älteren, Vorerkrankten) und von Menschen mit häufigen Kontakten zu dieser Bevölkerungsgruppe (z.B. pflegende Berufe, Reinigungs-und Küchenpersonal, Seelsorger und Ärzte).
- Bei der Beschaffung des Impfstoffes auch alternative Beschaffungsmöglichkeiten suchen.
- Schnelle Ausweitung der Impfkapazitäten (Einbindung von Arztpraxen)
- Gabe der reservierten Zweitdosen schon jetzt an andere Gruppen.
- „Ohne Test kein Kontakt“: Besucher in Seniorenheimen, Pflegeheimen und Krankenhäusern sollten in einem „Schleusen“-Modell nur nach negativem Antigen-Schnelltest Zutritt erhalten.
- Bei Kontakt mit gefährdeten Menschen müssen FFP2-Maskengetragen werden.
- Masken und Teste sollten kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
- Weg vom Lockdown als alleiniges Heilmittel: Z.B. Warn Apps, die auch funktionieren, Testungen, die auch für Laien möglich sind. Wenn Filteranlagen in Osnabrücker Schulen abgelehnt werden, könnte zumindest über den Einsatz in den öffentlichen Verkehrsmitteln nachgedacht werden, um die „hotspots“ zu entschärfen.
- Weg vom alleinigen Inzidenzwert, der nur die Zahl der neu positiv getesteten Menschen, nicht aber die Zahl und die Altersgruppen der Erkrankten bestimmt, hin zu einem Focus auch auf die Lage in den Krankenhäusern und die Sterberate.
- Ausgewiesene Hygienekonzepte, die auch zertifiziert nach einheitlichem Standard sein müssen, sollten dazu führen, dass das öffentliche Leben in der Gastronomie, Schulen usw. sukzessive in Abhängigkeit von Inzidenzwerten etc. wieder möglich wird. Gesellschaftlich und infektionsepidemiologisch halten wir es für besser, wenn Menschen sich in öffentlichen Räumen mit Hygienekonzepten unter optimalen Bedingungen treffen, als dass sich die sozialen Begegnungen in vergleichsweise weniger sichere private Innenräume verlagern.
- Monatliche Evaluation der Maßnahmen, um nach zu steuern mit zeitlicher Begrenzung von Maßnahmen.
- Wissenschaftliche Aufarbeitung der Pandemie.
- Einheitliche Konzepte und Vorgehensweise, bessere personelle und besser IT-Ausstattung (Internet statt Faxgeräte, einheitliche Software) für die Gesundheitsämter.
- Schaffung einer Pflegereserve und Anreize für Krankenhäuser und Heime, um auch durch eine bessere Bezahlung die Pflege in Krankenhäusern und Heimen zu entlasten.
BOB im Februar 2021