Der Neumarkt wird auf Wunsch des Centerinvestors gesperrt!
Bund Osnabrücker Bürger: Für einen Neumarkt, der den Bedürfnissen der Bürger entspricht und nicht den Forderungen eines Centerinvestors!
Auf dem Heimatabend von Kalla Wefel positionierte sich Frank Henning (SPD) ganz klar: Der Neumarkt wird auf Wunsch des Centerinvestors gesperrt! (siehe videolink im Anhang)
Geahnt hatten es viele: Nicht die Sorge um die Umwelt oder das Interesse an einer zukunftsorientierten Stadtplanung und Verkehrsführung hat die Regenbogenkoalition zu den Plänen der Neumarktsperrung für den motorisierten Individualverkehr veranlasst, sondern offensichtlich eine Forderung des Investors des geplanten Einkaufscenters Oskar. Frank Henning am Sonntag wörtlich: „Der Investor hat klipp und klar gesagt: Selbstverständlich müssen die Autos da raus, damit wir hier eine Fußgängerzone haben.“(Quelle: Aufzeichnung Hasepost). Müssen – nicht könnten oder sollten, nein: müssen. Somit ist klar, warum sich die Regenbogenkoalition dem bereits mit ihren Stimmen gefassten Ratsbeschluss für je drei Spuren pro Fahrtrichtung (je eine für Busse, Fahrräder und motorisierten Individualverkehr) vehement widersetzt: um dem Investor das Vermarktungsinstrument „Fußgängerzone“ frei Haus zu liefern. Unibail Rodamco kann damit wesentlich höhere Mieten erzielen und ein größeres Interesse erreichen – ausschließlich zu seinem finanziellen Vorteil. Statt um die Vermeidung von Schadstoffen und den Schutz der Bürgergesundheit, die dem Wähler vorgetäuscht wird, geht es hier nur um das unbedingte Durchsetzen einer zweifelhaften Entscheidung zu Gunsten eines weltweit agierenden Investors und zum Nachteil eines gewachsenen Einzelhandels ins Osnabrück.
Und möglicherweise um die Schaffung persönlicher Denkmäler.
Der seltsame Flirt der Linken, Grünen und der SPD mit einem noch vor wenigen Jahren als „Heuschrecke“ titulierten Centerinvestors wirft schon länger die Frage auf: Welche Nachteile könnten durch das geplante neue Einkaufszentrum Oskar für Osnabrück entstehen? Zeigt nicht gerade die jüngste Belebung der Quartiere Redlinger- und Hasestraße oder die Ansiedlung von neuen Fachgeschäften und Restaurants in der Altstadt, dass der Innenstadtbesucher das Bummeln in architektonisch ansprechenden Gassen mit außergewöhnlichen Einkaufs- und Gastronomieangeboten offensichtlich schätzt? Man muss kein Experte sein, um zu vermuten, dass das Center durch seine reduzierte Größe kaum Strahlkraft für das Oberzentrum Osnabrück entwickeln wird, vor allem dann nicht, wenn sich der Verkehr weiterhin auf dem Wall staut und die Zufahrt für Kunden erschwert. Auch die Zuwegung zum Center mit 400 Parkplätzen über Lyra- und Große Rosenstraße kann nur als mangelhaft bezeichnet werden. Sollte der Neumarkt weiterhin gesperrt bleiben und mit rund 2000 Busbewegungen umlagert sein, wird das für die Attraktivität des Neumarkts als Platz mit Aufenthaltscharakter kaum zuträglich sein.
Wohlgemerkt: alles für einen Investor, der noch nicht viel mehr als eine mündliche Zusage zum Bau des Centers gegeben hat.
Während des Heimatabends wurde mehrfach die berechtigte Frage gestellt, wie das Miteinander von Fußgängern und Bussen in der Praxis organisiert werden soll. Wer heute den baustellenbedingt gesperrten Neumarkt queren will, hat ohne Nutzung der Fußgängerampel erhebliche Probleme – trotz der fehlenden PKW. Da im Moment nur Busse den Neumarkt befahren, haben wir weitestgehend gleiche Verhältnisse wie bei der durch die Regenbogenkoalition geplanten Sperrung. Da diese „Planung“ eine „Fußgängerzone“ ausweist, sind Ampeln dort nicht mehr zulässig, wie Frank Henning (SPD) auch dezidiert ausführte.
Eine Erklärung, wie Fußgänger und Busse sich gefahrlos dort begegnen, blieb Henning ebenso wie Michael Hagedorn (Bündnis 90/Die Grünen) schuldig. Dass der Neumarkt, bereits jetzt ohne Autos und nur von Bussen befahren, von einem Platz mit Aufenthaltsqualität weit entfernt ist, kann jeder Osnabrücker mit einem Besuch dort erleben.
Deshalb am 11.09.2016: BOB wählen!
Für einen Neumarkt, der den Bedürfnissen der Bürger entspricht und nicht den Forderungen eines Centerinvestors!
BOB im August 2016