BOB spricht sich angesichts der Stickoxid-Diskussion und des Abbaus der „Berliner Kissen“ für eine ergebnisoffene Neubewertung der Entlastungsstraße West aus !

Auch wenn erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit der derzeitigen Stickoxidgrenzwerte (Nox) bestehen, so sind diese rechtsverbindlich und strafbewehrt. Ergebnisse wie aus HamburgOldenburg oder Stuttgart haben gezeigt, dass Fahrverbote und vermehrte E-Mobilität nicht zwingend geeignet sind, Immissionen effektiv zu senken. Auch die Ergebnisse des fördermittelabhängigen Umweltsensitiven Verkehrsmanagement in Osnabrück sind völlig offen, zumal die Schließung der wichtigen West-Ost-Achse Neumarkt zu schwer kalkulierbaren Verdrängungseffekten der Verkehre im innerstädtischen Bereich führen wird.

Aus den Untersuchungen zur Entlastungsstraße West (ESW) wissen wir, dass diese Nord-Südtangente den Wall und die Innerstädtischen Bereiche erheblich entlasten wird. Schon im Masterplan Mobilität 2010 wurde erwähnt, dass eine Neumarktsperrung ohne ESW kaum realisierbar sein wird. Die neuen Baugebiete am Klinikum und auf dem Gebiet der alten Westumgehung warten ebenfalls auf die Erschließung. Zudem ist es der Wunsch aller politischen Parteien, den Radfahrverkehr in Osnabrück zu stärken: Auch eine Fahrradstadt wie Groningen funktioniert nur mit einem äußeren und inneren Verkehrsring.

Die Notwendigkeit eines geschlossenen inneren Ring sollte somit konsequenterweise aufgrund der jetzigen Sachstände neu geprüft und bewertet werden.

Nach der unverbindlichen Bürgerbefragung (Ergebnis 51 zu 49 Prozent) vor mehr als fünf Jahren sollte durch den Plan II b der “Runden Tische” eine Verkehrsentlastung für Anwohner an der “heimlichen Westumgehung” erreicht werden. Zwar wurden durch die Berliner Kissen die Durchschnittsgeschwindigkeiten von 38 auf 36 km/h reduziert, dennoch kam es erwartungsgemäß nicht zu einer deutlichen Reduktion der Verkehrsmenge, da die Nord-Südtangente weiterhin fehlt. Rettungsdienste, Stadtwerke und Anwohner beklagen die verminderte Beförderungsqualität durch diese Kissen, nicht nur der ehemalige Stadtdirektor Dierk Meyer-Pries beklagt dies Verkehrskonzept als “unausgewogen” und “maßlos”.

Die Vorgabe der Politik, die seit mehr als 70 Jahren wartenden Anlieger und die Bewohner der Innenstadt zu entlasten sind weiterhin nicht erfüllt, die konzeptionellen Vorgaben des “Runden Tischs” vermutlich als gescheitert zu betrachten.

 

Aufgrund der veränderten Situationen,

– der drohenden Neumarktschließung,

– der Verkehrsbelastung am Wall,

– des ungelösten Nox-Komplexes,

– der anstehenden Erschließung neuer Wohngebiete im Westen der Stadt, sowie

– des als eher gescheitert zu bezeichnenden Konzeptes der “Runden Tische”,

 

sprechen  wir uns für eine ergebnisoffene Neubewertung einer westlichen Citystraße aus, welche den inneren Nord-Südring schließen soll. 

BOB lädt hierzu Befürworter (SPD, CDU) und Gegner (Grüne, FDP) der bereits zu 70% bestehenden Entlastungsstraße ein, sich mit diesem Lösungsweg mit uns zu befassen. 

 

BOB im Januar 2019

 

https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/1632289/berliner-kissen-auf-dem-westerberg-werden-wieder-abgebaut

Hasepost: BOB will Neubewertung der Entlastungsstrasse