BOB fragt: Welche Lehren werden aus Corona-SARS-Covid-19 gezogen ?
Deutschland hatte 2018 über 20.000 Grippetote, 2020 sind es knapp 250 und wir haben erst „wenige“ SARS-Covid Tote. Auch wenn man mit den Statistiken nicht vertraut ist, ist die Politik und die Presse gut beraten, sich nicht an der allgemeinen Coronahysterie zu beteiligen, um die Bevölkerung nicht unnötig zu verängstigen und Versorgungsengpässe nicht künstlich zu provozieren. Die Versorgungsketten sind intakt, nur die Hamsterkäufe sorgen für vermeidbare Engpässe. Die Schulschließungen sind eine sinnvolle Maßnahme.
Die Corona-Krise scheint die Politik unvorbereitet zu treffen, obwohl nach SARS, MERS, bzw. Hühner-, Schweine-, Vogelgrippe und Ebola mit weiteren Epidemien in unserer globalisierten Welt zu rechnen war. Der letzte Pandemieplan der Bundesregierung wurde 2017 überarbeitet und erst jetzt ergänzt. Die direkten und indirekten wirtschaftlichen Kosten der dadurch jetzt geschuldeten Wirtschaftskrise wären nicht so hoch, wenn diesen Plänen rechtzeitig Rechnung getragen worden wäre. Auch die Maßnahmen in Osnabrück wirken sehr zögerlich – so gab es die „drivethrough“ Ambulanz in Münster oder der Abstrichcontainer in Steinfurt viel früher als die Einrichtung am Limberg, der hausärztliche Notdienst wurde ohne Schutzausrüstung genötigt, Abstriche bei Coronaverdachtsfällen durchzuführen, Ärzte in den Niedergelassungen müssen sich Schutzanzüge und Masken noch selbst kaufen.
Wir fragen und schlagen folgendes vor:
- Der Bertelsmann Konzern (selbst Krankenhausbetreiber) behauptete noch vor wenigen Monaten, dass jedes dritte Krankenhausbett überflüssig sei, der Gesundheitsminister setzte sich 2018 für die Schließung von 628 Notfallambulanzen ein, die Infektionsstation in der Nähe zum FMO und das Dissener Krankenhaus wurden geschlossen. Wir sollten auch in Osnabrück alles dafür tun, dass unsere Krankenhauslandschaft nicht weiter kaputtgespart wird, sondern für neue Pandemien gerüstet ist.
- Der eigentliche Träger der Pandemiebekämpfung ist das Land und somit der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD). Auch dieser wurde in den letzten Jahren „endoptimiert“ und ist jetzt nicht mehr in der Lage, alleine seinen originären Aufgaben nachzukommen. Auch hier sollte Stadt und Land sich dafür einsetzen, dass der ÖGD personell und strukturell weiter für zukünftige Krisen fit gemacht wird.
- Der Öffentliche Personennahverkehr ist ein Ansteckungshotspot par excellence und wird zur Zeit heruntergefahren – die Fahrt per Fahrrad / E-Bike – oder bei schlechtem Wetter / großem Transportvolumen – per Auto minimiert die Gefahren der Ansteckung bei der täglichen Fahrt z. B. zur Arbeit oder zum Einkaufen. Zukünftige Verkehrsplanungen müssen dem forciert Rechnung tragen.
- Der Zivil- und Katastrophenschutz in Osnabrück muss verstärkt werden, Lager mit Lebensmitteln und Verbrauchsgütern sollten angelegt werden.
- Mit Erschrecken stellen wir fest, dass unsere Äpfel aus Südafrika und unser Fleisch aus Argentinien kommen – auch wenn die Lieferketten momentan noch nicht unterbrochen worden sind, sollten die Lebensmittelproduktion vor Ort forciert und die Hersteller vor Ort unterstützt werden.
- Anlage von eigenen Impflagern und eigene Produktionsstätten für medizinisches Zubehör im Inland. Um die Infektionsrisiken für Gefährdete zu minimieren, werden Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken (die ebenfalls Lungenentzündungen auslösen können) empfohlen. Diese Impfstoffe sind z. Z. nicht lieferbar, dies gilt ebenso für Desinfektionsmittel.
- In öffentlichen Gebäuden mit starkem Publikumsverkehr, z. B. Bahnhof, Behörden, Polizei usw., sollten Warteräume / Wartegelegenheiten so gestaltet werden, dass eine gegenseitige Ansteckungsgefahr minimiert wird.
BOB wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern in Osnabrück eine Infekt freie Zeit.
BOB im März 2020