Elterntaxis, Fahrradgeld und gleitende Arbeitszeiten – bis der Corona-Hotspot „Schülerbeförderung“ gelöst ist
Auch wenn mit der Schülerbeförderung wenig zu verdienen sei und die Stadtwerke (SWO) immer wieder entschuldigend Personalprobleme angeben – solange in einigen Stadtwerkebussen weiterhin drangvolle Enge herrscht, solange muss dieser Corona-hotspot auch mit unkonventionellen Mitteln gelöst werden und naturgemäß ist das Ansteckungspotential im privaten PKW oder Fahrrad relativ gering. Auch gleitende Arbeitszeiten und vermehrte „Heimarbeit“ für die Schüler könnten helfen, den „Stoßverkehr“ im ÖPNV zu entschärfen.
Ein weiterer negativer Effekt der derzeitigen Schülerbeförderung: Auch die Abstandsregeln sind den Schülern so nicht vermittelbar, wenn in den Bussen das genaue Gegenteil von dem abläuft, was man unter sonst unter den Prophylaxe-Regeln versteht. Die Beförderungspflicht der Stadtwerke umfasst auch, dass dies unter den derzeitigen Hygienestandarts geschieht. Die Erfahrung zeigt allerdings auch, dass die SWO hier nur schwer zu einem Umdenken zu bewegen sind. Auch wenn nicht alle Linien betroffen sind: Im Herbst und bei schlechtem Wetter wird sich das Problem erneut verschärfen.
Da das erhöhte Infektionsrisiko in den Bussen auch die Stadt und den Landkreis Osnabrück berührt, sollte auch das Modell in Peine in Erwägung gezogen werden: Da es auch dort zum Schulstart zu Kapazitätsproblemen kam, soll es hier für Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, eine befristete Pauschale von 30 Cent pro Kilometer geben vom Landkreis geben. Ebenso soll jeder Schüler, der in Peine seine Dauerfahrkarte abgibt und mit dem Fahrrad fährt, pro Monat eine Prämie von zehn Euro bekommen.
BOB im September 2020