BOB: Alle Busse der Stadtwerke und Verbundpartner mit elektronischen Abbiegesystemen nachzurüsten!
BOB begrüßt die Entscheidung des Osnabrücker Verkehrsbetriebes, die künftigen E-Gelenkbusse ab Werk mit Abbiegeassistenzsystemen auszustatten. Die Entscheidung, die vorhandenen Dieselbusse aus ökonomischen Gründen nicht nachzurüsten, halten wir jedoch für falsch.
BOB sieht es als erforderlich an, auch alle alten Busse der Stadtwerke und möglichst sogar die der Verbundpartner mit elektronischen Abbiegesystemen nachzurüsten.
Selbst wenn die derzeitig verfügbaren Systeme tatsächlich noch nicht vollständig ausgereift sein sollten, so entsprechen sie doch bereits bis zu 97 % der künftigen EU-Norm, werden sodann auch Bestandsschutz erhalten und sind allemal besser als gar kein Schutz.
In Bezug auf den geplanten Flottenaustausch darf zudem nicht außer Acht gelassen werden, dass die aussortierten Busse in der Regel nicht verschrottet, sondern anderweitig weiter eingesetzt werden. Somit können Nachrüstungen zunächst in Osnabrück und später auch an einem neuen Einsatzort Leben retten.
Bei derzeitigen Zuschusserwartungen von 80% bzw. bis zu 1.500 € je System beträgt die nötige Eigeninvestition nicht viel mehr als 700 € pro Bus.
Es kann nicht sein, dass in dem Osnabrücker Aktionsbündnis „Allianz für Sicherheit“ die City-Logistiker dazu aufgefordert werden, alle innerhalb des Wallrings verkehrenden Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen mit Abbiegesystemen nachzurüsten, während das städtische Vorbild sich lediglich auf Neufahrzeuge beschränkt.
BOB ist der Meinung, der angepriesene Schutz vor Unfällen mit Radfahrern und Fußgängern darf nicht auf Neufahrzeuge beschränkt bleiben. Wenn die Mehrzahl der eingesetzten Busse weiterhin ohne Abbiegeassistenz in der Stadt unterwegs sind, bleibt auch das Unfallrisiko unnötig erhöht.
Kamera im toten Winkel Abbiegeassistent für Osnabrücker E-Busse – und was ist mit den alten Dieseln?
BOB im September 2020