Luftfilter: BOB schlägt Modellprojekt als Kompromiss vor
Luftfilter: BOB schlägt Modellprojekt als Kompromiss vor
Die Infektionsgefahren durch COVID-19 unterliegen bekanntermaßen verschiedenen Einflussgrößen, die von Experten bereits zu Risikoanalysen zur Ansteckungswahrscheinlichkeit in Räumen herangezogen werden: Neben der Quellstärke (Emissionsrate), welche durch eine Maske reduziert werden kann, der Atemaktivität und Aufenthaltsdauer spielt vor allem die Aerosolkonzentration im Raum eine Rolle, welche sich durch die Luftzufuhr im Raum verändern kann.
Bloßes Lüften reicht wohl nicht
Es erscheint zweifelhaft, dass das bloße Lüften von Klassenräumen ausreicht, um eine genügend große Menge von Viren aus der Raumluft zu befördern. Dies ist auch nicht die Hauptaufgabe des Lüftens, welches eher für eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Raumluft sorgen soll. Eine Virenreduktion ist hier ein willkommener Nebeneffekt. Natürlich sind Luftfilter keine Allheilmittel: Auch die anderen Infektionsmöglichkeiten, z.B. Schmierinfektionen, dürfen nicht vergessen werden. Und es ist natürlich auch eine Kostenfrage, die gegen die Folgekosten der Pandemie abgewogen werden sollte.
Fördertöpfe
Obwohl das Bundesumweltamt Luftfilter erst an dritter Stelle benennt, hat die Bundesregierung für Lüftungen in öffentlichen Gebäuden in Corona-Zeiten schon im August 2020 ein 500 Millionen Euro schweres Förderprogramm beschlossen, auf welches bereits 320 Antragsteller (v.a. Universitäten) mit einem Volumen von rund 22,5 Millionen Euro zugegriffen haben, darunter 50 Schulen.
In Schweden werden alle Klassenzimmer mit Filtern ausgestattet, in Deutschland die Bundestagsbüros?
Die Corona-Reinfektion Geimpfter in einem Osnabrücker Seniorenheim zeigt, dass es vermutlich ein Covid-Marathon werden wird. Es gilt also auch, nicht nur kurzfristig auf Infektionszahlen zu reagieren, sondern auch vorausschauend zu agieren. In Schweden werden alle Klassenzimmer mit Filtern ausgestattet – warum also dies nicht auch in Osnabrück in einem Modellversuch untersuchen? Der Antrag des Stadtelternrates, Schulen flächendeckend mit Filtern aus zu statten, wurde in der letzten Ratssitzung abgelehnt. Der Bund Osnabrücker Bürger schlägt deshalb jetzt den Filtereinsatz als ein Modellprojekt an einer Osnabrücker Schule vor, um dessen Ergebnisse in COVID-Strategiemaßnahmen für den Herbst mit einfließen zu lassen.
BOB im Februar 2021
NOZ: Es bleibt dabei keine Luftfilter für Unterrichtsräume in Osnabrück
NOZ: Osnabrücker Elternrat unterstützt Forderungen zum Infektionsschutz in Schulen
MDR: Corona aktuelle Forschung
Universität der Bundeswehr München: Besserer Schutz durch gereinigte Luft
Tagesschau: Corona in Deutschland Luftfilter – zu teuer für die Schulen?
Bez. Regierung Münster: Förderung Luftfiltergeraete