Radschnellweg ohne echte Bedarfsanalyse und Kostenkontrolle?
Der Bürgerbund kritisiert die Kosten des neuen Radwegs nach Belm: „1,5 Millionen Euro für 1,35 km Fahrradweg, insgesamt wird der Radschnellweg nach Belm den Steuerzahler über 7 Millionen Euro kosten. Nach der protected bike lane wieder ein „Leuchtturm“-Radweg ohne echte Bedarfsanalyse und Kostenkontrolle“ konstatiert Dr. Steffen Grüner vom Bund Osnabrücker Bürger.
Bereits die protected bike lane hatte wegen der Kosten von 2600€ pro Meter (430.000 Euro für 168 Meter) den Bund der Steuerzahler und die Medien auf den Plan gerufen, dass ZDF sprach von einem „Superradweg“ auf dem Nachhauseweg des Stadtbaurates.
Anwohner nicht für Leuchtturmprojekte belasten, dafür miteinbinden
„Ein weiterer Kritikpunkt: Jetzt sollen neben den Steuerzahlern auch noch zusätzlich die Anlieger mit Abgaben belastet werden, die wegen der Radautobahn hinter den eigenen Häusern auch noch Probleme mit ihren Ausfahrten befürchten. Wir finden, dass die Anwohner wegen des „Leuchtturmprojektes“ nicht zur Kasse gebeten werden sollten.“ so Grüner weiter. Die Anwohner hätten bereits 2018 Protest eingelegt und sind offensichtlich nicht weiter eingebunden worden – das ginge so nicht äußert sich der BOB-Vorstand.
Zuschüsse des Landes sind an Bedingungen geknüpft
„Als wir Herrn Otte im Stadtentwicklungsausschuß um eine Bedarfsanalyse gebeten haben, konnte dieser keine liefern. Zur Zeit sind es bei gutem Wetter bis zu 700 Radbewegungen täglich. Die Mittel des Landes sind an bestimmte Vorgaben geknüpft – ob die jetzt erhoffte Frequenz von 1700 Radfahrern pro Tag überhaupt erreicht werden wird, steht in den Sternen.“ so Grüner weiter. Die Bürgerinnen und Bürger haben am 12.9. die Chance zu entscheiden, ob Projekte ohne echte Bedarfanalyse und an den Anwohnern vorbei weiter zum Alltag der Stadt gehören sollen.
BOB im August 2021